„Wir machen schon ein bisschen mehr, als nur Ausrüstung zu vermieten“, erklärt Koers bescheiden. „Wir entwerfen Lösungen für Kunden.“ Die Vision und die Ideen des Kunden stehen im Mittelpunkt, wenn das Vertriebsteam und eine*r der sechs technischen Produzent*innen von Generations gemeinsam an einer idealen Produktionslösung arbeiten. Die technischen Produzent*innen bringen ihr umfangreiches Fachwissen ein und arbeiten eng mit den Kunden zusammen. Kann die mutige Vision des Kunden umgesetzt werden? Liegt sie im Budget? Wer bereitet das Event vor, und wer unterstützt vor Ort?
Neben den technischen Produzent*innen und dem Vertriebsteam verfügt Generations über eine für Festinstallationen zuständige technische Abteilung, eine Reparaturwerkstatt und ein Lagerteam.
Im Lager stehen 48 EW-DX-Empfänger, bestehend aus Zwei- und Vier-Kanal-Modellen, für den nächsten Einsatz bereit. Die EW-DX-Empfänger werden regelmäßig mit Handsendern und Bodypacks verwendet, aber auch die drahtlosen Tischständer sind eine beliebte Lösung, insbesondere für das Regierungsgeschäft von Generations.
„Der Hauptgrund für die Investition in EW-DX ist seine Zuverlässigkeit“, erläutert Koers. „Wir haben Projekte, die zwei bis drei Monate lang ohne technische Unterstützung laufen. Zum Beispiel eine Aufführung in einem Freizeitpark. Da sind dann drei oder vier Darsteller*innen, aber keine Techniker*innen vor Ort. Und das einzige technische Problem, das wir bisher hatten, war, dass die Darsteller*innen vergessen hatten, die Akkus zu laden bzw. die Batterien zu wechseln.
„Der Vorteil von EW-DX ist, dass es sich in unsere Q-SYS-Umgebung integrieren lässt; so können wir aus der Ferne sehen, dass es kein Problem mit der Wireless-Ausrüstung gibt, sondern dass sie einfach vergessen haben, die Batterien zu wechseln.“ Das spart dem technischen Support eine Menge Arbeit. Er muss nicht zum Veranstaltungsort fahren, um dann herauszufinden, dass der vermeintliche technische Ausfall nur ein Problem mit dem Akkupack war.
Wir nutzen Q-SYS und Yamaha mit Dante – es ist großartig, dass wir keine altmodischen analogen Stecker und so etwas verwenden müssen. Man bleibt im Digitalen, und für das Management, die Techniker*innen, ist das viel bequemer.“
Seit 25 Jahren stark
Koers Karriere begann im Theater. Vor 25 Jahren gründete er „Generations Drive In Show“ und stieg damit in die Eventbranche ein. Noch im selben Jahr schloss er sich mit seinem Theaterkollegen Gaby van Amerongen zusammen, und die beiden starteten 2001 unter dem Geschäftsnamen „Generations Light & Sound“ in Maasdijk. Red Bull wurde ihr erster Großkunde, kurze Zeit später kamen die ersten Musikfestivals hinzu. Das Unternehmen wuchs weiter, gewann immer mehr renommierte Kunden wie Efteling und zog 2004 schließlich in neue, größere Räumlichkeiten.
Damals nutzte Generations noch die professionellen Sennheiser VHF-Modelle und die damals brandneuen Evolution Drahtlossysteme, die 1999 auf den Markt gekommen waren. „Das war eine große Veränderung, denn es gab viele Produktionen, die einfach keine High-End-Geräte brauchten oder sie sich nicht leisten konnten, aber trotzdem Zuverlässigkeit und viele Kanäle wollten. Mit Evolution Wireless konnten wir mehr als 80 Kanäle in Produktionen einrichten, die dafür sonst nicht das Budget gehabt hätten. Ich glaube, das war die größte Veränderung für uns, bei der Sennheiser uns geholfen hat, unser Geschäft auszubauen, und uns in die Lage versetzt hat, mehr Dinge drahtlos zu erledigen, aber dennoch auf zuverlässige Weise und mit mehr als akzeptablem Sound.“

Bis 2014 war das Unternehmen so stark gewachsen, dass es drei Standorte zur Lagerung seiner Geräte unterhalten musste. Es war Zeit für einen weiteren Umzug, diesmal nach 's-Gravenzande, wo alle Betriebsabläufe wieder unter einem Dach zusammenkamen.
Leider verlor das Team 2018 seinen Mitinhaber van Amerongen aufgrund einer Krebserkrankung. Koers gründete ein Managementteam mit Joey Quak und Chantée van Amerongen. Als Hommage an Gaby van Amerongen umfasste die ein Jahr später eingeführte Corporate Identity des Unternehmens ein weißes G in einem roten Kreis.
2020 brach Corona aus, und es begannen schwierige Zeiten für die Live-Branche sowie für die gesamte Wirtschaft. Generations machten in ihrem Lager ein Pop-up-Studio auf und verlegten es nach vielen erfolgreichen Aufträgen ins World Wings Hotel.
2023 zog Generations zurück nach Maasdijk, in ein noch größeres und funktionaleres Gebäude. Ivo Dousi, der direkte Ansprechpartner für Generations bei Sennheiser, ist begeistert: „Ich kenne Generations jetzt seit vier Jahren, sie waren damals noch im „alten“ Gebäude, das schon beeindruckend war. Aber ihr jetziger Standort ist wirklich next Level! Sander hat ein tolles Unternehmen mit einem großen Team von engagierten Ingenieur*innen aufgebaut.“
In allen Bereichen aktiv
Generations verzeichnet ein gesundes Wachstum sowohl bei den Event- als auch den Installationskunden. „Viele Kunden finden zu uns, wenn sie nach etwas suchen, das keine Standardlösung ist“, erzählt Koers. „Wir haben sehr oft mit speziellen Projekten zu tun, in denen ein Direktor sagt: 'Hey, ich möchte das machen, aber ich weiß nicht, wie – könnt ihr das? Habt ihr eine Lösung?“ Und dann schaffen wir in der Regel etwas Drahtloses, wie kürzlich in einem Freizeitpark, wo zwei Autos mit demselben synchronen Sound fahren mussten. Unsere Kunden bevorzugen oft auch Timecodes. Das sind die Lösungen, die wir für sie entwickeln.“
„Wenn der Kunde keine unserer anderen Marken vorgibt, bieten wir Sennheiser Wireless an, weil wir so am besten eine zuverlässige Installation sicherstellen können, mit einem Produkt, das wir auswendig kennen“, fährt er fort. „Außerdem haben wir davon viele Einheiten in unserem Mietbestand, sodass wir bei einem Problem einfach ein Gerät durch eines aus unserem Bestand ersetzen können, und schon ist das Problem behoben.“
Die Zukunft der Vermietung
„Das Besondere an uns ist wohl, dass wir mehr anbieten als nur Vermietung und Verkauf“, betont Koers. „Wir bieten auch „Pay-per-Use“ an. Für einige unserer Kunden statten wir ihren Veranstaltungsort komplett mit unseren technischen Lösungen aus, und sie können sich dann entscheiden, pro Nutzung zu zahlen. Das heißt, die Ausrüstung ist das ganze Jahr über da, aber sie zahlen nur, wenn sie sie tatsächlich nutzen. Mit diesem Angebot müssen unsere Kunden nur in den Veranstaltungsort selbst investieren und nicht in die technische Ausrüstung. Und wir können die Ausrüstung bei Bedarf ändern. Ich denke, das wird die neue Geschäftsform sein, die in Zukunft jeder einführen wird: „Hardware as a Service“, aber nicht nur Hardware, sondern die Gesamtlösung.“
Koers sieht ein Umdenken in der Branche: „Alle Kunden der jüngeren Generation nehmen das voll und ganz an, während ältere Generationen immer noch glauben, dass sie mehr Geld verdienen, wenn sie die Geräte selbst kaufen. Und es ist wirklich ein anderes Denken, für eine Lösung zu bezahlen. Die Lösung ist ein drahtloses Mikrofon, das funktioniert, und es ist nicht das Problem des Kunden, wenn wir dafür einen Sender, einen Empfänger, einen Mixer und Lautsprecher brauchen. Es ist unser Problem. Sie bezahlen für eine Lösung, Sie bezahlen dafür, dass Ihr Publikum Sie hört – das fasst es zusammen. Das wird in den nächsten Jahren einen großen Wandel in unserer Branche bedeuten. Altmodische Vermieter werden lernen müssen, mit diesen Lösungen zu arbeiten.“
Ein umweltfreundlicheres Konzept für die Zukunft
Auf die Frage nach der größten Herausforderung für Vermieter und Event-Unternehmen in den kommenden Jahren nennt Koers die zunehmende Bedeutung von Umweltaspekten. „Wir müssen unsere Logistiktransporte einschränken. Auch kann es zu Veränderungen bei den Event-Richtlinien der Veranstaltungsorte kommen. Womöglich werden eigene Systeme für sie wieder attraktiver, damit die Ausrüstung nicht täglich oder wöchentlich hergeschafft werden muss, weil Transportwege in den Städten oder überall reduziert werden müssen. Das lässt sich bereits in all den staatlichen Aufträgen beobachten, die wir erhalten: Da werden wir aufgefordert, mit einem Elektrofahrzeug zu liefern. Dies schränkt uns in Bezug auf Platz und die Menge an Ausrüstung ein, die wir mitbringen können. Das zu transportierende Volumen und Gewicht zu reduzieren, wird eine der Herausforderungen sein, die sich jeder in der Live-Event-Branche stellen muss.“
„Da EW-DX jetzt vier Kanäle in einer Rack-Höheneinheit hat, sparen wir beim Transport viel Platz“, fügt er hinzu. „Das ist wahrscheinlich nicht das erste, woran man denkt, aber wenn man all die kleinen Dinge für eine Produktion zusammennimmt und wir mit allen Produkten, die wir mitbringen, 50 Rack-Höheneinheiten sparen können, hilft uns das, Platz im Lkw zu gewinnen.“
Generations ist gut für die Zukunft gerüstet und bereit, in enger und angenehmer Zusammenarbeit mit seinen Kunden unvergessliche Live-Events für unterschiedlichste Zielgruppen zu organisieren.